Das gegenständliche Palais wurde im Jahr 1873 nach den Plänen des deutsch-österreichischen Architekten Wilhelm Bücher im streng historistischen Stil der Neorenaissance errichtet. Besonders prägend ist der dreiachsige Einfahrtsvorbau, der im Repräsentationsgeschoss in einen großzügigen Balkon übergeht. Auch im Inneren besticht das Gebäude durch seine weiträumige Gestaltung und eine aufwendig ausgeführte Dekorausstattung in Stukkolustro-Technik.

Im Jahr 2012 haben wir das Objekt erworben und anschließend in eine Eigentümergemeinschaft überführt. In diesem Zuge wurden das Dachgeschoss sowie das Gartengeschoss einer Wohnnutzung zugeführt. Die dazwischenliegenden Ebenen wurden für eine universitäre Nutzung adaptiert.

Da sich das Gebäude sowohl in der Altstadtzone befindet als auch unter Denkmalschutz steht, war von Beginn an ein besonders sensibler und qualitätsvoller Umgang mit der historischen Bausubstanz erforderlich.

Durch das hochliegende Mezzaningeschoss bot sich die Möglichkeit, das Hofniveau abzusenken und mithilfe einer Stahlbetonvorsatzschale das bisherige Kellergeschoss in hochwertig nutzbaren Wohnraum umzuwandeln. Da der Haupteingangsbereich nicht unterkellert war, musste dieser abschnittsweise unterfangen und abgetragen werden, um die notwendigen Nebenräume im Untergeschoss zu schaffen.

Das Dachgeschoss wurde vollständig lastentkoppelt und in zwei Geschossen neu ausgebaut. Dabei wurde eine innenliegende Liftanlage integriert. Eine besondere technische und architektonische Herausforderung – nicht zuletzt aufgrund der strengen Vorgaben des Denkmalschutzes und der Altstadtkommission – stellte die Planung und Umsetzung der aufwendig konstruierten Stahlbalkonanlage auf Dachebene dar.

Unser Ziel war es, jeder Dachgeschosswohnung einen eigenen Außenbereich zu ermöglichen. So entstanden individuell zugeschnittene Balkone und eingeschnittene Terrassen, die den historischen Bestand respektvoll ergänzen.